Das kleine Stadtschlösschen Palais Bellevue wurde 1714 für Landgraf Karl erbaut und hat sich bis heute von außen wenig verändert. Es diente verschiedenen Mitgliedern der fürstlichen Familie als Wohnsitz, war unter anderem Museum oder Spielort der documenta 14. Ab 2023 ist das Palais städtisches Kulturhaus mit dem Fokus auf Musik und Literatur.
Als Auftakt des Programms der Stiftung Brückner-Kühner im Palais Bellevue gestaltet die in Graz lebende Klangkünstlerin Clara Oppel im Erdgeschoss des Hauptbaus eine raumgreifende Audioinstallation: ein verwobenes, schwingendes und begehbares Gebilde, das aus jeder Hörrichtung anders klingt. Der Klang aus Soundscapes der Natur sowie Stimmen und Gedanken bröselt bis ins Mikroskopische hinein, so fein wie die zarte Spannung einer Seeoberfläche mit tanzenden Wasserläufern. Der Saal im Palais Bellevue verwandelt sich in eine dreidimensionale Zeichnung von Linien und Flächen aus zahlreichen Lautsprechern, Drähten und Kabeln. Fragmentarische Wege führen durch ein Netz von Klangzonen, die vom Publikum auf ganz eigene Weise durchstreift, erforscht und immer wieder anders wahrgenommen werden können.
Die Ausstellung ist am Samstag von 17 - 1 Uhr und am Sonntag von 11 - 17 Uhr geöffnet.
Über die Stiftung Brückner-Kühner
Die Stiftung hat ihre Geschäftsstelle im authentisch erhaltenen Wohnhaus der beiden Schriftsteller, das als kleines Literaturmuseum zugänglich ist. Als Literaturzentrum forscht die Stiftung zu den Themen Komik, Poesie, Sprachkunst und zu Leben und Werk der Stifter. Das Festival „Kasseler Komik‐Kolloquium“ findet regelmäßig statt und Humorforschung hat hier einen festen Ort. Im Bereich der Sprachkunst entwickelt die Stiftung Forschungs‐ und Veranstaltungsprojekte. Im Zentrum stehen Ausstellungen, die vor allem im Kasseler Kunsttempel gezeigt werden.
Die gemeinnützige Stiftung Brückner-Kühner wurde 1984 von den Schriftstellern Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner ins Leben gerufen. Das bescheidene Ehepaar (beide 1921–1996) hinterließ seinen Nachlass und sein Vermögen der Stiftung. Als Literaturzentrum ist sie mit Lesungen, Ausstellungen, Kolloquien und Publikationen vor allem in drei Arbeitsbereichen tätig:
- Die Stiftung engagiert sich für das literarisch Komische, sofern es künstlerisch hochwertig gestaltet oder wissenschaftlich untersucht wird. Insbesondere wird seit 1985 zusammen mit der Stadt Kassel der „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“ vergeben. Darüber hinaus werden regelmäßig das Festival „Kasseler Komik-Kolloquium“ sowie Projekte zur Humorforschung durchgeführt.
- Ein zweiter Bereich widmet sich der poetischen Sprachkunst im In- und Ausland mit Ausstellungen, Lesereihen und Symposien. In Kassel gibt es dabei eine enge Verbindung und Zusammenarbeit mit dem Kunsttempel.
- Ein drittes Arbeitsfeld gilt der Erinnerung an Werk und Leben der Stifter. Das Wohnhaus ist als „Dichterhaus Brückner-Kühner“ zugleich Museum, Archiv und Sitz der Stiftung.
Ort
Stiftung Brückner-Kühner
Anschrift
Frau Julia Blando
Schöne Aussicht 2
34117 Kassel
Kontakt
Angaben zur Erreichbarkeit
- Barrierefreier Zugang
- WC
MuseumsnachtTicket
Öffnungszeiten während der Kasseler Museumsnacht 2023
Samstag | 17 bis 1 Uhr |
Sonntag | 11 bis 17 Uhr |