Von 1800 bis zur documenta-Kunst
Seit 1976 präsentiert die Neue Galerie moderne Kunstwerke aus den staatlichen und städtischen Sammlungen. Zur Museumseröffnung richtete der berühmte deutsche Künstler Joseph Beuys einen eigenen Raum mit seinen Werken ein. Er ist bis heute das Herzstück des Museums.
Auf den 3500 Quadratmetern Ausstellungsfläche erleben Besucher*innen die ganze Vielfalt von Gemälden, Skulpturen und neuen Medien aus der jüngeren Kunstgeschichte – von den Landschaftsbildern des 19. Jahrhunderts über die abstrakte Malerei bis hin zur internationalen Gegenwartskunst.
Besonders sehenswert ist auch die Dauerausstellung „about: documenta“, in der man in die Geschichte der weltberühmten Kunstausstellung eintauchen kann. Hier zeigt das Museum auch Original-Werke aus vergangenen documenta-Ausstellungen, wie zum Beispiel vier Stühle aus Ai Weiweis Kunstprojekt „Fairytale“.
Dauerausstellung in der Neuen Galerie
»about: documenta«
Mit der documenta ist die Neue Galerie schon seit den ersten Ausgaben dieser weltberühmten Ausstellungsreihe eng verbunden. Das Museum zählte immer wieder zu den documenta-Schauplätzen und hat zahlreiche Kunstwerke für die eigene Sammlung erworben.
Seit 2019 zeigt die Neue Galerie mit der Präsentation „about: documenta“ im gesamten Obergeschoss eine umfassende Dauerausstellung rund um die große Kunstschau. Hier präsentiert das Museum seine documenta-Erwerbungen und lädt ein, in Geschichte und Zukunft der Institution einzutauchen.
Den Auftakt bildet eine einstündige Film-Collage mit Aufnahmen aus allen documenta-Ausstellungen. Individuelle Kabinett-Räume präsentieren anhand von ausgewählten Kunstwerken, Fotografien, Archivmaterial oder Videos die Inszenierung und Hintergründe der jeweiligen documenta. In den zentralen Räumen sind die documenta-Kunstwerke aus der Sammlung der Neuen Galerie inszeniert. Im „LAB“ können die Besucher*innen selbst aktiv werden und ihre documenta-Erlebnisse teilen.
Die Dauerausstellung soll vor allem die Entwicklung der documenta vom lokalen Kunstereignis zur globalen Diskussionsplattform erfahrbar machen – ohne dabei eine endgültige Interpretation zu liefern. „about: documenta“ versteht sich vielmehr als Anregung, an den aktuellen und regen Debatten rund um die documenta teilzunehmen.
Geschichte der Neuen Galerie
Von den Alten Meistern bis zur documenta
Das historische Gebäude der Neuen Galerie war zunächst ein Ausstellungsort für gar nicht so „neue“ Kunstwerke: Ab 1871 wurde das Haus an der Karlsaue als „Gemäldegalerie“ für die Kasseler Sammlung „Alte Meister“ aufgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog dieser Kunstbestand ins Schloss Wilhelmshöhe um, weil große Teile des Galeriegebäudes zerstört waren.
In den 1960er und 70er Jahren wurde der Bau umfassend saniert – mit dem Plan, hier eine große Sammlung neuerer und zeitgenössischer Kunst aufzubauen. Schon 1964 fanden Teile der documenta 3 in einigen provisorisch wiederaufgebauten Räumen statt. Seither war das Gebäude immer wieder ein temporärer Ausstellungsort für die große Weltkunstschau.1976 eröffnete das Museum wieder – voll saniert und mit neuem Konzept – als „Neue Galerie“. Zu den Ausstellungsstücken gehörten Werke aus städtischem und staatlichem Besitz: Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts, Hauptwerke des deutschen Impressionismus, Arbeiten der Klassischen Moderne. Auch eine Skulpturengalerie mit Stücken aus vom 18. bis 20. Jahrhundert war Teil der Ausstellung – und eine Sammlung mit Gegenwartskunst. Zu den Highlights zählt bis heute ein von Joseph Beuys selbst eingerichteter Ausstellungsraum.
Seit den 1980er Jahren wird der Bestand ständig ergänzt und erweitert, vor allem mit zeitgenössischen Werken und documenta-Erwerbungen. 2011 wurde die Neue Galerie komplett saniert und modernisiert. Dabei entstand ein offener, heller Museumsbau mit deutlich mehr Fläche.
Ort
Neue Galerie
Hessen Kassel Heritage
Anschrift
Schöne Aussicht 1
34117 Kassel
Kontakt
Angaben zur Erreichbarkeit
- Barrierefreier Zugang
- WC
MuseumsnachtTicket
Öffnungszeiten während der Kasseler Museumsnacht 2025
Samstag | 14 bis 1 Uhr |