Kunsttempel

Der Kunsttempel ist seit seiner Gründung im Jahr 1999 eine feste Größe im Kasseler Kulturleben. Sein ikonisches Gebäude mit den markanten Säulen entstand nach dem Ersten Weltkrieg im Ensemble mit der Stadthalle und dem Huttenplatz.

Seit 2024 arbeitet der Kunsttempel eng mit der Galerie Coucou zusammen, um ein neues Programm zu entwickeln. Dabei liegt ein Fokus auf der Unterstützung junger Künstlerinnen und Künstler beim Berufseinstieg sowie der Präsentation hochkarätiger, anerkannter künstlerischer Positionen. Auch ein Residence-Programm wird etabliert, das auswärtigen Künstler*innen ermöglicht, mit in Kassel ansässigen Kolleg*innen zu kooperieren. Temporär nutzen sie dabei den Kunsttempel als Atelier, um anschließend ihre Werke vor Ort zu präsentieren. Traditionell setzt der Kunsttempel auf eine Vielfalt kultureller Veranstaltungen.

Nach der Sanierung und Erweiterung der Ausstellungsfläche öffnet sich der Kunsttempel nun der breiten Öffentlichkeit mit einer neuen Ausstellung zur Museumsnacht.

Ausstellung

Le langage de l’art - Stephan Balkenhol

Der international renommierte Bildhauer Stephan Balkenhol zeigt zeitgleich in den Räumen des Kasseler Kunsttempels und der Galerie Coucou ein breites Spektrum an Arbeiten von bemalten Holzskulpturen, Bozzetti, Zeichnungen und Holzschnitten.

Stephan Balkenhol ist gebürtiger Nordhesse. Geboren in Fritzlar, absolvierte er sein Abitur in Kassel bevor er zum Studium an die Hochschule für bildende Künste nach Hamburg ging. Hier studierte er u.a. bei Ulrich Rückriem und nahm nach dem Abschluss Lehraufträge an verschiedenen Kunsthochschulen an. Von 1992 bis 2023 lehrt er als Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Neben einem Atelier im französischen Meisenthal hat Stephan Balkenhol seit 2012 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt nach Kassel verlagert.

Stephan Balkenhol begreift seine schneidende, sägende und schnitzende Auseinandersetzung in Holz als Erkundung der Welt in all ihren Erscheinungsformen. Grob gehauene, farbig gefasste Holzfiguren, die die Arbeitsspuren deutlich erkennen lassen, sind Repräsentanten dieser Weltaneignung. „Ich kreise um die menschliche Figur und die Grundfragen der menschlichen Existenz“, erläutert der Künstler sein nunmehr 40-jähriges Schaffen. Dass dazu auch die Kunstgeschichte als “Menschheitsgeschichte“ zählt, wird besonders an den gezeigten Zeichnungen und Bozzetti deutlich. Der Künstler erläutert, dass er sich für die Ausstellung in der Galerie Coucou und dem Kasseler Kunsttempel bei Museumsbesuchen in verschiedenen Ländern inspirieren ließ. „Für mich ist Kunst eine universelle Sprache und die Migration der Form ist seit Menschengedenken Zeichen des gedanklichen Austausches, der die Augen und die Welt öffnet. Selbst wenn sie an bestimmte kulturelle Übereinkünfte gebunden ist, erschließt sich gerade dadurch das Potenzial auch in anderen Kulturkreisen etwas existenziell Gemeinsames zu finden.“

Überzeugend präsentiert Balkenhol in den gezeigten Skulpturen und Grafiken, wie in der Kunst das Eigene und das Fremde miteinander verschmelzen können.

Stephan Balkenhols Werke sind seit den 1980er Jahren in zahlreichen nationalen wie internationalen Ausstellungen präsent und finden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen. Seit 2012 steht im Turm der Kirche St. Elisabeth „Der Mann im Turm“, seit der Ausstellung „Home Run“ (2016) wird der Künstler durch die Galerie Coucou vertreten. Im Jahr 2019 zeigte er die Ausstellung „Deadline“ im Museum für Sepulkralkultur.

Ort

Öffnungszeiten während der Kasseler Museumsnacht 2024

Samstag 17 bis 1 Uhr